Otto Gysae

Schriftsteller

* 19. April 1877 Serkowitz

† 8. August 1947 Riedering

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 45/1948

vom 25. Oktober 1948

Wirken

Otto Gysae wurde am 19. April 1877 in Serkowitz bei Dresden geboren. Seine Vorfahren väterlicherseits waren im 17. Jahrhundert Bürgermeister und Geistliche in der Prenzlauer Gegend. Seine Großmutter mütterlicherseits stammte aus der Familie Oldecop, deren Vorfahre Sekretär bei Kaiser Karl V. gewesen war.

G. besuchte das Gymnasium in Dresden, studierte in Leipzig und München Jura, wurde im Jahre 1897 zuerst Seeoffizier, wandte sich dann aber im Jahre 1902 der Literatur zu. Er gehörte zu den Dichtern, deren Hauptthema der Kampf des Edlen mit dem "plumpen Leben" ist und hat in einer sehr kultivierten formvollen Erzählweise mehrere Romane geschrieben, in denen er sich als feiner Beobachter und guter Psychologe erweist. Die bekanntesten seiner Bücher sind: "Die Schwestern Hellwege" (1905), "Edele Prangen" (1906), "Die silberne Tänzerin" (1908), "Die Leidenden" (1914 bei Albert Langen, München), "Das Gesetz" (Rudolf-Mosse-Verlag, Berlin 1920), "Abrechnung" (1923), "Schräge Strahlen" (1923); außerdem verfaßte er sein Drama "Höhere Menschen" (1910), das Aufführungen in Köln und München erlebte. Sein letzter Roman, den er im ...